Architektur

 
 
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Blieb die amerikanische Kunst in Skulptur und Malerei meist von Europa beeinflusst, so wurde die Architektur zum eigentlichen Ausdrucksmittel US-amerikanischen Gestaltens. Besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jh.s verzeichneten viele Städte der USA ein rapides Wachstum und zogen begabte junge Architekten an. Ein neuer Gebäudetyp - der Wolkenkratzer - entstand. Zu den lukrativsten Bauaufgaben für junge Architekten gehörten die neu entstehenden großen Geschäfts- und Bürohäuser, für die man eine eigene Formensprache entwickelte.

Der Wohnungsbau dagegen blieb lange Zeit eher traditionell und dem Neoklassizismus bzw. der Neogotik verpflichtet. Typisch hierfür sind die Schindelfassaden der oft bizarren Holzbauten entlang der Nordostküste im sog. "Shingle Style", sowie die neoklassizistischen Anlehnungen in der Tradition der Bauten von Thomas Jefferson in Virginia, namentlich der University of Virginia in Charlottesville und seinem im Stile Palladios erbauten Landsitz Monticello. Auch die Südstaatenvillen mit ihren Anleihen aus der Antike entwickelten ein eigenes Profil. Noch heute prägen all diese Haustypen das Bild amerikanischer Wohnsiedlungen.

Erst mit den um 1900 von Frank Lloyd Wright (1867-1959) in Chicago errichteten Wohnhäusern entsteht auch auf diesem Sektor eine eigene moderne Architektur. Wright ist einer der wenigen Architekten jener Epoche, dessen Wirken bis in die heutige Zeit reicht. Seine Wohnhäuser bilden eine Einheit zwischen Natur und Architektur, wobei er sich auch von indianischen Bauweisen - etwa der Adobe-Technik - beeinflussen ließ. Beredetes Beispiel hierfür ist das Wohnhaus Falling Water (1936) in Bear Run (Pennsylvania). Er scheute sich nicht, natürliche Materialien wie Stein und Holz sichtbar zu machen und als Stilmittel einzusetzen - heute eine Selbstverständlichkeit, aber zu Beginn des 20. Jh.s revolutionär. Er gehört zu den kreativsten Architekten überhaupt. Noch eines seiner Spätwerke aus der Mitte des 20. Jh.s, das Solomon R. Guggenheim Museum in New York City, gleicht eher einer Skulptur denn einem Bauwerk und zeugt auch innen von Frank Lloyd Wrights höchst eigenwilliger Architekturauffassung.

Architekturgeschichtlich von besonderer Bedeutung ist die Entstehung des Wolkenkratzers, der zum typischen Merkmal der amerikanischen Großstadt geworden ist. Voraussetzungen für die Errichtung von Hochhäusern als Geschäftshäuser waren einige technische Neuerungen. Dazu gehörten neue Bauverfahren, wie z.B. die Verwendung von Stahl und Beton, die Stahlskelett-Bauweise sowie die Erfindung des Personenaufzugs durch Elisha Otis. Der erste Lift wurde 1857 in einem Geschäftshaus am New Yorker Broadway eingebaut. Die frühesten wirklichen Hochhausbauten entstanden in den siebziger Jahren des 19. Jh.s in New York und waren 75.90 m hoch, also noch relativ niedrig. Zu diesen ältesten Hochhäusern gehörten das Tribune Building und das Western Union Building in New York City, die jedoch nicht mehr erhalten sind.
In der ersten Hälfte des 20. Jh.s wuchsen dann die berühmten turmartigen Hochhäuser wie das Empire State Building und das Chrysler Building in den Himmel. Später wich man von der sich nach oben verjüngenden Turmform ab und zog rechteckige bzw. scheibenförmige Gebäude vor. Der Sears Tower (443 m, 110 Stockwerke) in Chicago - und bis vor dem 11. September 2001 auch die beiden Türme des World Trade Center (417 m, 110 Stockwerke) in New York - zählen heute zu den höchsten Bürohochhäusern der Erde.

 
       
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Version 2.0 | Letztes Update: 07.07.2006