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Laut der letzten amtlichen Volkszählung von 2000 haben die USA insgesamt 281,4 Mio. Einwohner (monatlicher Schätzwert der US-Zensusbehörde Stand 01.02.2008: 303.346.630), die Bevölkerungsdichte beträgt 31 (Deutschland: 224,0) Einwohner pro km2 Landfläche. Dieser Mittelwert wird besonders stark übertroffen von der verstädterten Küstenregion am Atlantik: In der "Boswash" genannten "Megapolis" zwischen Boston und Washington lebt über ein Fünftel der US-Amerikaner. Die höchste Bevölkerungsdichte hat naturgemäß der Stadtbezirk des District of Columbia mit 3.912 Einw./km², aber auch die stark verdichteten Flächenstaaten der Ostküstenmegalopolis weisen hohe Bevölkerungsdichten auf (New Jersey 381 Einw./km², Rhode Island 319 Einw./km², Massachusetts 281 Einw./km², Connecticut 253 /km², Maryland 175 Einw./km², New York State 140 Einw./km²). Auch in der Umrahmung der Großen Seen, an der pazifischen Küste (bes. Kalifornien) und an der westlichen Küste des Golfs von Mexiko ist aufgrund starker Industrialisierung die Bevölkerungskonzentration groß. Demgegenüber sind vor allem die Trockenräume der Plains und des intermontanen Kordillerenbereichs außerordentlich menschenarm, ebenso das boreale Waldland und die subpolare Tundra in Alaska. Die Bevölkerungsdichte sinkt in den westlichen Trockengebieten bis unter zwei, in Alaska auf nur 0,36 Einwohner pro Quadratkilometer ab.

Nachdem sich die Geburtenziffer Anfang der neunziger Jahre bei 17 pro 1.000 Einw. und die Sterbeziffer bei neun pro 1.000 Einw. stabilisiert hat, weisen die Vereinigten Staaten ein gesundes natürliches Bevölkerungswachstum auf. Gemeinsam mit dem Wanderungsgewinn errechnet sich eine durchschnittliche Zuwachsrate der Bevölkerung von 9% für die Jahre 1980 bis 1990, wobei in den einzelnen US-Bundesstaaten aufgrund der beträchtlichen Mobilität recht unterschiedliche Werte festzustellen sind. So verzeichnete Nevada zwischen 1980 und 1990 eine Bevölkerungszunahme von 50%, Arizona um 35%, Florida 33%, Kalifornien 26%, Texas 20%, während im gleichen Zeitraum die Bevölkerung von West Virginia um 8%, von Iowa und Wyoming um je 4% abnahm.

Bei der Binnenwanderung innerhalb der USA lassen sich mehrere Zielgebiete deutlich erkennen: Eine schon mehrere Jahrzehnte andauernde Bewegung in Richtung pazifische Küste ist bedeutsam. Ebenso hält die aus dem Süden in die Industriegebiete der atlantischen Küste und des Mittelwestens gerichtete Abwanderung von Farbigen an. Der Trend aus den überwiegend agrarischen Wirtschaftsräumen in die verstädterte Industriegebiete ist augenfällig. Das stärkste Bevölkerungswachstum verzeichnet der "Sun Belt", i.e. der klimatisch begünstigte Südstreifen zwischen Atlantik und Pazifik.

Die Bevölkerung ist in hohem Grad verstädtert. Im Jahre 1996 lebten 80% der US-Amerikaner in Städten mit mehr als 2.500 Einwohnern (1950: 64%). Der Anteil der städtischen Bevölkerung übersteigt in den Ballungsräumen der atlantischen "Megapolis" und in Kalifornien 90%. Die Verstädterung schreitet in den Ballungsräumen rasch fort, wirkt sich dort aber weniger in den Stadtzentren als vielmehr in den Standrandgebieten ("Urban Fringe") aus. In den USA gibt es 174 (1960: 132) Großstädte mit rund 60 Mio. Einwohnern; die Zahl der Mittelstädte (25.000-100.000 Einw.) beträgt 970 (1960: 633) mit knapp 45 Mio. Einwohnern, die der Kleinstädte (10.000-25.000 Einw.) 1.770 (1960: 1134) mit 28 Mio. Einwohnern. Momentan gibt es in den USA acht Millionenstädte (New York, Los Angeles, Chicago, Houston, Philadelphia, San Diego, Dallas, Phoenix) und 16 Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern.

Bevölkerungsgruppen

Vom Beginn des 17. Jh.s an haben ca. 47 Mio. Europäer ihre alte Heimat verlassen und eine neue in Nordamerika gefunden. Sie waren auf der Flucht vor Glaubensverfolgungen oder politischer Unterdrückung, vor allem aber suchten die meisten von ihnen bessere Lebensbedingungen. Den Anfang des massenhaften Auszugs machten die Engländer, die 1607 im Gebiet der Powhattan-Konföderation landeten und die Kolonie Virginia gründeten. Schon damals aber kamen auch Schotten, Deutsche, Iren, Holländer, Schweden, Schweizer und Franzosen über den Atlantik. Nach der Konstituierung der Vereinigten Staaten griff zunächst eine allgemeine fremdenfeindliche Einstellung um sich, die erst mit der Präsidentschaft Thomas Jeffersons wieder zurückwich. In den hundert Jahren zwischen dem Wiener Kongress und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs kamen fast 30 Mio. Europäer in drei Einwandererwellen in die USA.

Die größten Anteile der ersten Einwandererwellen von 1815 bis 1860 von insgesamt 5 Mio. Menschen - mehr als damalige die Gesamtbevölkerungszahl - stellten die Iren mit 2 Mio., die Engländer, Walliser und Schotten mit je einer Viertelmillion sowie die Deutschen mit ca. 1,7 Millionen, die u.a. Chicago zu ihrer Hochburg machten. Die fast ausnahmslos katholischen Iren bildeten die einflussreichste Gruppe unter ihnen. Sie ließen sich fast ausnahmslos in den großen Städten den Nordens nieder, allen voran in New York, und beherrschten bald den Markt der ungelernten Arbeitskräfte, wuchsen aber zugleich zu einer starken politischen Macht heran. Die große Zeit der irischen "Boss Rule" zwischen 1870 und 1920 sah in jeder Stadt mit hohem irischen Bevölkerungsanteil einen Iren als politischen Führer und ebenso einen Iren als Bürgermeister. Viele der bereits alteingesessenen, überwiegend protestantischen US-Amerikaner empfanden die "Papisten" als Bedrohung und organisierten sich u.a. im "Nativist Movement". 1844 kam es in Philadelphia zu Unruhen, bei denen katholische Kirchen in Brand gesteckt und Iren getötet wurden.

Im Zuge der zweiten Einwandererwelle von 1860 und 1890 kamen weitere 10 Mio. Europäer in die USA, wobei Briten, Iren und Deutsche abermals den Löwenanteil ausmachten. Wiederum ließen sie sich vor allem in den Städten des Nordens nieder: New York, Chicago, Cincinatti, Milwaukee und Detroit waren zu dieser Zeit zur Hälfte von außerhalb der USA geborenen Menschen bevölkert.

Die dritte Einwandererwelle von 1890 bis 1914 brachte nochmals rund 15 Mio. Menschen in die USA, doch kamen sie nun aus dem Süden, Südosten und Osten Europas. Sie wurden nicht so rasch assimiliert wie ihre Vorgänger und neigten eher dazu, auch in der neuen Heimat in geschlossenen Vierteln zu wohnen und bestimmte Berufszweige zu belegen - Italiener beispielsweise im Baugewerbe, Polen in der Schwerindustrie.

Das Anwachsen der Einwandererzahlen ließ eine neue "Nativist"-Strömung aufkommen und mündete schließlich in den "Johnson Read Act" von 1924, der die Zahl der jährlich zugelassenen Immigranten auf 150 000 beschränkte und Nationalitätsquoten festlegte. Dennoch waren die USA in den dreißiger Jahren dasjenige Land, das die größte Zahl der von den Nationalsozialisten Verfolgten aus allen Teilen Europas, vor allem deutsche Juden, aufnahm.

In den USA leben laut Volkszählung von 1997 33,8 Mio. Menschen mit schwarzer Hautfarbe (13% der Gesamtbevölkerung). In den letzten Jahren ist anstelle der diskriminierenden Bezeichnung "Neger" nur noch von "Farbigen" oder "Schwarzen" die Rede, zunehmend und durchaus mit Selbstbewusstsein ausgesprochen wird auch der Begriff "Afroamerikaner". Die meisten Schwarzen leben - abgesehen vom Ausnahmefall District of Columbia (66% der Einwohner) - in den Südstaaten Mississippi (35,6%), Louisiana (30,8%), South Carolina (29,8%) und Georgia (27%); den geringsten schwarzen Bevölkerungsanteil weisen Idaho (0,33%) und Montana (0,3%) auf.

Im Jahr 1619 betraten die ersten Schwarzen in Jamestown den Boden der damals britischen Kolonie Virginia. Sie kamen nicht als Sklaven, sondern als Fronarbeiter, die sich vertraglich verpflichtet hatten, mit einem Teil ihres Arbeitslohns die Überfahrt von Afrika abzubezahlen, um später den ganzen Verdienst für sich zu behalten. Diese Abmachung galt damals auch für eine große Anzahl Weißer. Erst um 1660 kam es zur Versklavung der schwarzen Afrikaner. Der Sklavenhandel stieg zwischen dem 17. und dem 18 Jh. sprunghaft an, sodass 1790 in Virginia, Georgia, North und South Carolina 610. 000 Sklaven lebten, in den übrigen neun Staaten nur 40.000. Bis zum Verbot der Sklavenzufuhr im Jahr 1808 verdoppelte sich ihre Zahl noch einmal, danach mussten die Kinder der Sklaven zur Bedarfsdeckung herhalten. Die Aufnahme Missouris in die Union im Jahr 1820 ließ den Gegensatz zwischen Norden und Süden verschärft ausbrechen, denn im "Missourikompromiss" wurde die Sklaverei nördlich 36 Grad 30 Minuten verboten. Auch die kalifornische Verfassung von 1850 verbot die Sklaverei, doch war sie in anderen neuen Gebieten erlaubt. Das Sklavenfluchtgesetz verpflichtete Bundesbeamte, entlaufene Sklaven einzufangen und an ihre Besitzer auszuliefern. 1854 erlaubte die "Kansas-Nebraska-Bill" die Sklaverei in beiden Staaten, obwohl diese nördlich der Trennlinie liegen. Blutige Unruhen in Kansas und die Gründung der gegen die Sklaverei gewandten Republikanischen Partei waren die Folge. Deren Wahlsieg 1860 löste die Sezessionsbewegung aus.

In diesem Jahr lebten annähernd vier Mio. Schwarze als Sklaven von 384.000 Weißen in den Südstaaten. Hinzu kamen 482.000 schwarze Nichtsklaven in den gesamten USA, davon die Hälfte in den sklavenhaltenden Staaten, doch weder im Süden noch im Norden wurden sie im Süden durch gesetzliche Beschränkungen als Quasisklaven leben mussten, führten im Norden Diskriminierungen, Beleidigungen und Gewalttaten zu Konflikten. Eine Änderung des Rechtsstatus stand in diesem Zeitraum nie öffentlich zur Diskussion; auch den geistigen Führern den Landes wie Thomas Jefferson, der "natürliche, unauslöschbare Linien der Verschiedenheit" zwischen der weißen und der schwarzen Rasse feststellte, oder Abraham Lincoln, nach dessen Meinung Weiß und Schwarz nicht auf eine Stufe gestellt werden konnten, kam eine Änderung nicht in den Sinn.

Der von 1861 bis 1865 tobende Sezessionskrieg begann als politische Auseinandersetzung um die Einheit der Union, war an seinem Ende aber zum Krieg um die Abschaffung der Sklaverei "erhoben" worden. Dieses Kriegsziel, wenn es denn tatsächlich eines war, hatte in erster Linie pragmatische Gründe. Um die Wirtschaft des Südens zu schwächen, um vermehrt Schwarze in das Heer der Union zu ziehen und um Unruhen und Aufstände unter der schwarzen Bevölkerung des Südens zu schüren, unterzeichnete Lincoln 1863 die "Emancipation Decleration", die alle schwarzen Sklaven der Südstaaten für frei erklärte. Etwa 190.000 Sklaven flüchteten in den Norden, wurden dort aber zu Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt, was schon ab 1863 zu Unruhen ("Draft Riots"), hauptsächlich unter den irischen Einwanderern führte, in deren Verlauf z.B. in New York ein Waisenhaus für schwarze Kinder niedergebrannt wurde.

Am Ende des Sezessionskrieges ergaben sich fortschrittliche Ansätze für die schwarze Bevölkerung. Am 18. September 1865 wurde das Verbot der Sklaverei als 13. Zusatz zur Bundesverfassung aufgenommen. Weitere Verfassungsnovellen gaben den Farbigen 1868 das Bürgerrecht und 1870 das Stimmrecht. Theoretisch war somit die Befreiung der Schwarzen erreicht. Doch erst sehr spät folgten weitere gesetzliche Maßnahmen zur Gleichstellung der Schwarzen. Hauptsächlich seit den fünfziger Jahren des 20. Jh. wurden Rechte, die den Schwarzen seit 1875 versagt waren, nach und nach zugestanden, u.a. die Aufhebung der Rassentrennung in den Streitkräften zwischen 1950 und 1955, im "Civil Rights Act" von 1957 und 1964, im "Voting Rights Act" von 1965 zur Abschaffung der Wahldiskriminierung und im "Fair Housing Act" von 1968 für gleiche Grundbedingungen bei der Wohnungsbeschaffung. Doch, so Martin Luther King: "Der Schwarze kämpft heute nicht um irgendwelche abstrakten, unbestimmten Rechte, sondern um eine konkrete und sofortige Verbesserung seiner Lebensbedingungen. Was nutzt es ihm, dass er seine Kinder auf eine integrierte Gemeinschaftsschule schicken kann, wenn das Einkommen der Familie so gering ist, dass es nicht für den Kauf von Schulkleidern ausgereicht? Was gewinnt er durch die Erlaubnis, in jedes beliebige Wohnviertel ziehen zu dürfen, wenn er sich das nicht leisten kann, weil er arbeitslos ist oder eine schlechtbezahlte Stellung ohne Zukunft hat?... Die Schwarzen sollen nicht nur das Recht haben, von jeder Einrichtung Gebrauch zu machen, die dem Publikum zugänglich ist, sondern sie sind auch auf solche Weise in unser Wirtschaftssystem einzugliedern, dass sie es sich leisten können, dieses Recht praktisch auszuüben. Der Kampf, um gleiche Voraussetzungen zu schaffen. ... Denn es ist ein grausamer Scherz, einem Menschen, der nicht gehen gelernt hat, ein Paar Schuhe zu schenken."

Obwohl es 1955 in Montgomery, AL, zum Omnibusboykott kam und obwohl 1957 die Nationalgarde zur Absicherung des Rechts auf gleichrangige Schulbildung für schwarze Kinder eingesetzt wurde, hatte sich an der Situation der schwarzen Bevölkerung bis dahin nicht viel geändert. sie wohnten schlechter, verdienten weniger und waren häufig arbeitslos. Über Demonstrationen in Birmingham 1962, den Marsch auf Washington bis zur Ermordung Martin Luther Kings führte der Weg zur Gleichstellung zu den Rassenunruhen von 1965-1969, die den Staat an den Rand eines neuen Bürgerkriegs brachten. Die Friedensbewegung Martin Luther Kings versuchte die Integration zu erreichen, Malcolm X und Eldrige Cleaver, Führer des "Black Power Movements", strebten die Rassenintegration, die gleichberechtigte Abtrennung der schwarzen von der weißen Bevölkerung an, und scheuten auch vor Gewalt nicht zurück.

Die gesellschaftliche Situation der schwarzen Amerikaner hat sich unbestritten gebessert, doch ist an die Stelle der offen rassistischen vor allem die soziale Diskriminierung getreten: 28,4% aller Schwarzen leben unterhalb der Armutsgrenze (Weiße 11,2%), die Arbeitslosenrate unter schwarzen Arbeitnehmern ist doppelt so hoch wie unter weißen. Wer wachen Auges in den USA unterwegs ist, dem wird der hohe Anteil der Schwarzen unter den Obdachlosen und Bettlern auffallen und wird im Supermarkt registrieren, wie viele Schwarze mit Bezugsscheinen ihre Lebensmittel bezahlen. Die Elendsquartiere und Slums werden hauptsächlich von Farbigen bewohnt, denn obwohl die Trennung von schwarzen und weißen Wohngebieten verboten ist, wird sie stillschweigend praktiziert. Die aus der fortgeschrittenen Diskriminierung entstehende Gewalt führt auch weiterhin zu Aufständen wie in Los Angeles im Sommer 1993. Von einer Lösung des Problems sind die USA noch weit entfernt.

Die zweitgrößte Minderheit nach den Afroamerikanern mit einem Anteil von 11% an der Gesamtbevölkerung (29 Mio.) hat ihre Wurzeln in lateinamerikanischen Ländern. 13,5 Mio. von ihnen sind "Chicanos", Amerikaner mexikanisch-indianischer Herkunft, die übrigen stammen vor allem aus dem seit 1848 US-amerikanischen Puerto Rico und in den vergangenen drei Jahrzehnten aus Kuba, das sie nach Castros Sieg verlassen hatten; heute, bedingt durch Kubas immense wirtschaftliche Schwierigkeiten, liegt ihre Zahl bei etwa einer Million. Die Bundesstaaten mit dem größten Anteil mexikanisch-amerikanischer Bevölkerung sind New Mexico (39,4%), California (25,8%) und Texas (25,5%). Die Puertoricaner stellen mit zwölf Prozent einen hohen Anteil der Bevölkerung New Yorks, während die Exilkubaner hauptsächlich in Miami siedeln.

Ein kaum zu bewältigendes Problem ist außerdem die Masse der illegalen Einwanderer, die an der mexikanisch-amerikanischen Grenze auch von Zäunen und verstärkten Patrouillen nicht mehr abzuhalten ist.

Mit einem Anteil von etwas mehr als 4% der Gesamtbevölkerung (10 Mio.) sind die Amerikaner asiatischen Ursprungs die drittgrößte ethnische Minderheit der USA. Unter ihnen stellen die Chinesen mit großen "Chinatowns" in New York und San Francisco die größte Gruppe (1,6 Mio.), gefolgt von Filipinos (1,4 Mio.) und Japanern (0,8 Mio.). Als Folge des Vietnamkriegs haben die USA insgesamt 140.000 Vietnamesen aufgenommen.

Zwischen 1850 und 1866 kamen vermehrt Chinesen über den Pazifischen Ozean an die Westküste der USA, wo sie sich am Aufbau des Staats Kalifornien beteiligten. Hauptsächlich stellten die ihre Arbeitskraft aber, in Konkurrenz zu den europäischen Arbeitern, dem Bau der transkontinentalen Eisenbahn zur Verfügung. 1870 belief sich ihre Zahl auf 63 000; hundert Jahre später waren es 435 000. 1877 gründete ein Ire die "Workingman's Party", die mit die Absicht verfolgte, arbeitssuchende Chinesen die Arbeitsplätze zu verwehren. 1880 fanden in Denver, CO, antichinesische Ausschreitungen statt. In den letzten dreißig Jahren des 19. Jahrhunderts durften Chinesen nur in bestimmten Gebieten der USA wohnen, die Staatsbürgerschaft war ihnen versagt. Der "Chinese Exclusion Act" von 1882 unterband die weitere Zuwanderung und verwehrte den im Ausland Geborenen eine Naturalisierung. Dieses Einwanderungsverbot wurde 1892 um zehn Jahre verlängert, 1902 auf unbestimmte Zeit ausgedehnt, 1924 im "Johnson Read Act" bestätigt und erst 1943 aufgehoben.

 
       
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Version 2.0 | Letztes Update: 20.05.2008